Motorradtour nach Schweden im August 2012

Tag 1
Am Sonntag früh 20.08.2012 gings um Punkt 6.00 Uhr bei Sonnenaufgang los.
Alles läuft wie am Schnürchen, um ca. 13.00 Uhr bin ich schon im Harz und lege im Wald ein Nickerchen ein.


Um 15 Uhr geht´s weiter in Jeans (es wird immer heisser, Rekordtemperaturen von 38° werden heute noch erreicht!).
Um 18 Uhr erreiche ich Hamburg und fahre nach einem Päuschen weiter bis Neumünster
und finde dort in Autobahnnähe einen kleinen netten Campingplatz.

Tag 2, Mo.
Nach einem Schwätzchen mit zwei holländischen Bikern geht´s los zum km-Fressen durch Dänemark.
Die Fahrt geht über Kolding und Odense richtung Kopenhagen.
Beindruckend sind dann endlich die Brücken übers Kategatt, zuerst die Storebitsbroen von Nyborg nach Korsor
dann schliesslich die Öresundbrücke nach Schweden.
Der weite Blick aufs Meer über diese Brücken fahrend ist überwältigend!

Bei der Ankunft am frühen abend in Malmö fühle ich mich sofort wohl, irgendwie eine relaxte Atmosphäre.
Ich kurve noch ein wenig in der Stadt herum und suche dann den Campingplatz, der einen schönen Blick
auf die Öresundbrücke bietet und direkt am Meer liegt.


Tag 3, Di.
Morgens spaziere ich noch ein wenig in der Umgebung des Campingplatzes.
Ich mag die grosszügigen Rasenflächen, die sich kilometerweit am Stadtrand entlang strecken,
und natürlich der Blick auf´s Meer und die Öresundbrücke.




Am späten Vormittag verlasse ich Malmö in nördlicher Richtung, es ist sehr windig und wolkig, aber die Sonne zeigt sich auch.
Möglichst bald verlasse ich die grosse Bundesstrasse und fahre kleine kurvige Strassen durch kleine Ortschaften und Dörfer.





Am frühen Nachmittag gibt´s Vesper und Kaffee an einem kleinen See.



Dann geht´s weiter Richtung Ljungby und Värnamo und zu meiner Freude darf ich die ersten Endlosstrassen entlang"cruisen".


Gegend abend fahre ich in westlicher Richtung bis ich auf die B26 stosse, die mich dann am nächsten Tag nach Jönköping
zum südlichen Ende des grossen Vätternsees führen soll.
In Ermangelung eines Campingplatzes lasse ich mich dann auf dem Parkplatz eines kleinen Badesees nieder,
schwimme eine Runde im kalten Wasser, koche eine Tütensuppe und verkrieche mich müde ins Zelt.
Toller erster Tag in Schweden, so kann´s von mir aus weitergehen...


Tag 4, Mi.
Gut geschlafen, beim Zusammenpacken kommen die ersten Tropfen und beim Losfahren dann: Regen...
Im Regen fahre ich bis Jönköping, dort pausiere ich dann 2-3 Stunden in einem Fastfoodrestaurant.
Der Himmel ist grau; Dauerregen. Schliesslich fahre ich im Regen am Westufer des Vätternsees entlang weiter bis Karlsborg.


Dort pausiere ich dann wieder und fahre dann, als der Regen etwas nachlässt westwärts in Richt des noch größeren Vänernsees.
Die kleine kurvige Strasse hebt meine Laune etwas an und als dann ein ruhig gelegener Campingplatz vor meiner Nase auftaucht,
zögere ich nicht lange und melde mich dort an. An einem überdachten Essplatz mache ich mein Tarp fest, Zelt und Moped drunter, feddisch.
Dann schlendere ich noch eine wenig am Götakanal entlang und ins Städtchen Töreboda.



Tag 5,Do.
Es ist sehr windig, aber inzwischen (ca. 15 Uhr) super Wetter.
Heute mache ich "blau", und verbringe den Nachmittag im 15 km entfernten Mariestad am Vänernsee.


Am Vänern weht ein kräftiger Wind, ich schaue eine Weile ein paar Windsurfern zu.



Abends zurück in Töreboda schreibe ich in einer Pizzeria ein paar Karten, telefoniere ect...

Tag 6, Fr.
Es ist wolkig, aber trocken, also zusammenpacken und erstmal nordwärts am Vänern entlang bis Kristinehamn.
Dann fahre ich die B26 Richtung Mora.
Es wird schlagartig kühler und später zwingen mich dunkle Wolken zu einer Pause an einem Imbiss,
wo ich mich dann sehr nett mit einem vor 50 Jahren aus Deutschland ausgewanderten älteren Herrn
und dann mit einem aus dem Norden kommenden Wohnwagenfahrer unterhalte, die mir beide einige gute Tipps
für sehenswerte Gegenden geben.
Am abend biege ich in Mora westwärts ab Richtung Idre.
Keine Frage, so hab ich mir Schweden vorgestellt!



Da keine Campingplatz auftaucht und Idre zu weit ist, biege ich irgendwann in eine Nebenstrasse und von dort
in einen Waldweg ab. Den rumpele ich ein paar hundert Meter entlang bis eine perfekte Stelle zum zelten auftaucht.
Dort richte ich mich in Ruhe für die Nacht ein, entzünde ein kleines Feuer und geniesse beim Abendessen die Ruhe und Abgeschiedenheit.


Tag 7, Sa.
Nachdem ich mich am Feuer und Kaffee etwas aufwärme


fahre ich die 70 wieder ein Stück zurück und biege dann in Rot auf eine kleinere Strasse (auf meiner Karte gelb) Richtung Sveg ab.
Landschaftlich wunderschön folgt die Strecke zunächst einem kleineren Fluss.



plötzlich tauchen Schilder auf: (sinngemäss) Achtung Strasse im Bau...
Die nächsten 40 km (!) fahre ich auf grobem Schotter.


Wieder auf Asphalt kommt dieses Schild:


Mein erstes grosses Ziel ist erreicht: Härjedalen! Juhuu! In Sveg mache ich Kaffeepause und dann geht´s "hintenrum" Richtung Östersund. Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen...






Am abend komme ich sogar noch ein Stück weiter als geplant, nämlich bis Stömsund.
Dort werde ich auf dem Campingplatz von den Nachbarn zum Bier eingeladen,
es trudeln dann Freunde ein und dann wird ordentlich gebechert...
Nachdem man mich rumkriegt ein Stück Kautabak zu probieren wird mir ganz schummerig,
und ich habe genug...


Tag 8, Sonntag
Heute ist eigentlich die "Wildnisvägen" - Tour geplant, aber daraus wird nichts: Dauerregen...
"Shit happens", wie der junge Schwede gestern sagte, aber der erzwungene Ruhetag tut wahrscheinlich ganz gut,
und ich sitze den ganzen Nachmittag im Cafe, schreibe, telefoniere, plane.
Ca 17 Uhr regnet es immer noch und ich entscheide mich am Campingplatz nach einer Hütte zu fragen.
Tatsächlich ist eine frei und so verbringe ich den abend in der gemütlichen Hütte, koche, lese ect.


Tag 9, Mo.
Juhuu, Sonne!


Aber "a****kalt und windig, also fahre ich erst um 11.00 Uhr los.
Es geht ein Stück nordwest auf dem "Vildmarksvägen", eine Rundtour von ca. 500 km, die ich aber nur teilweise befahre,
da es Zeit wird wieder die südliche Richtung einzuschlagen.
Das Wetter ist super, wenn auch frisch und ich bedaure, nicht die ganze Tour fahren zu können. Andersmal!





Nach einem Kaffe in Gäddede zweige ich in westlicher Richtung ab und mache einen kleiner Abstecher nach Norwegen.




Dann geht´s die 765 südwärts kurvig an wunderschönen Seen entlang und westlich sieht man einige größere "Fjälls".
Norwegischer Häuser und Strassen prägen das Bild.


Bald bin ich jedoch wieder in Schweden, jetzt 340. Diese Strecke ist ein echtes "highlight" und kann man nur jedem
empfehlen, der nach Norden fährt (wenn man z.B. rüber nach Norwegen will).
Allmählich wurde der Sprit knapp und einige km zitterte ich mit einem blinkenden Balken auf der Tankanzeige bis
die erlösende Tankstelle (und nebenbei Schneemobilwerkstatt) auftauchte.



Dann spule ich die restlichen ca. 40 km nach Östersund ab nehme ein Zimmer (am Campingplatz),
da es doch empfindlich kalt geworden ist, und ich durchgefroren ankomme.

Tag 10, Di.
Abfahrt 10 Uhr mit allen verfügbaren Klamotten, denn es ist relativ kalt,
Es geht die E45 entlang südwärts Richtung Mora. Im Lauf des Tages wird es langsam milder
und die Landschaft ist einfach top! Alles nördlich von Mora absolut traumhaft.
Muss wieder gefahren werden...
Unterwegs kommt mir ein Haus auf der Strasse entgegen.


Ich drück ziemlich auf die Tube und habe am Ende des Tages
ca. 500 km auf der Uhr. Auf einem idyllischen kleinen Campingplatz am Fluss kann ich
mein Zelt gerade noch vor dem einsetzenden Regen aufstellen.

Tag 11, Mi.
Herrliches Wetter, also schnell zusammengepackt und los. Die Strecke ist aber leider nicht mehr so super wie gestern.
Aber es geht jetzt auch eher darum einfach voranzukommen. Ziel: Göteburg.
Ca. 18 Uhr komme ich dann nach anstrengender Fahrt durch 40 km Baustelle endlich an.
Nach Zeltplatzsuche ist ein gemütlicher Abend in der "City" angesagt.




Besonders gefällt mir der Hafen und die Viermastbark "Viking".


In einer gut besuchten Kneipe lasse ich bei einer leckeren Pizza und premier-league soccer den Abend ausklingen.

Tag 12, Do.
Im Regen geht´s die E45 südwärts, es wird aber bald besser und so um die Mittagszeit bin ich bereits in Malmö
und verlasse Schweden wieder über die Öresundbrücke. Durch Dänemark fahre ich dieses mal südwärts
um mit der Fähre bei Rodby nach Femarn überzusetzen.


Dann noch bis Hamburg, wo ich bei meiner Schwester Barbara übernachten kann.

Tag 13, Fr. Morgens frühstücken wir ausgiebig und machen dann ein bischen "sightseeing" mit dem Fahrrad um die Binnenalster.




Mittags gings dann los und kaum aus Hamburg raus fängt´s an zu regnen, im Prinzip den ganzen Nachmittag.
Ich fahre die B3 und erreiche ca. 22 Uhr Göttingen und falle in ein Hotelbett.

Tag 14, Sa. Bei gutem Wetter weiter die B3 entlang bis Marburg, dort mache ich Mittagspause und klettere auf die Burg hinauf.


Nachmittags dann noch die B3 weiter bis Darmstadt und dann Dosenbahn bis heim. Uff, geschafft!
Fazit: Ich bin von Schwedenvirus infiziert...
5151km in zwei Wochen sind allerdings ein bischen viel, nächstes Mal mehr Zeit und vielleicht Teile Norwegens dazu.
Ach ja, mehr Zeit, seufz ...